Modellbahnanlage Ge(l)dern – Oberwald | Bautagebuch 3/2020

Der Sommer begann mit einer Stellprobe für das BW in Bahnhof Ge(l)dern. Dafür wurden ein paar Kleinigkeiten für die Lokbehandlung zusammengeklebt. Der Kohlekran aus dem Auhagen Bausatz 13293 passt sich sehr gut ein und wirkt in dem kleinen BW auch nicht zu groß.

Das Behandlungsgleis wurde verlegt. Dazu musste eine Ausaprung für die Schlackegrube in die Grundplatte gesägt werden. Leider war ein Servodecoder auf der Unterseite im Weg. Zum Glück ist die Grundplatte hinreichend dick, so dass dieser nicht versetzt werden musste.

Später so nicht umgesetzt – Es geht weiter mit dem leidigen Thema der Ortslage. Nun noch mal ein neuer Versuch. Zwischen Gleis und hinterer Plattenkante ist und bleibt zu wenig Platz für eine sinnvolle Gebäudegestaltung mit Straße. Deswegen läuft diese jetzt aus der Anlage heraus (2). In den freien Raum wandert das Stellwerk (3), wobei das Aktuelle wegen der Ausrichtung der Fenster nicht passt. Als Ersatz könnte ich mir das Behelfsstellwerk Alt Deuten von der Modellbahn Union vorstellen. Der Bereich (1) soll nicht bebaut werden (vielleicht ein Viehunterstand) und eine Art Auenlandschaft darstellen. Damit hätte man zudem einen unverstellten Blick auf die Züge.

Der letzte Meter Gleis wurde im Bahnhof Ge(l)dern verlegt. Damit für den Zugriff auf die Weiche in der Zwischenebene das Abstellgleis am Güterschuppen nicht getrennt und das gesamte Bahnhofsgebäude abgenommen werden muss, wurde die Abdeckung unterm Bahnhofgebäude geteilt. Danach wurden die Abstellgleise verlegt. Die Länge des Abstellgleis neben dem Lokschuppen wird erst mit dem Landschaftsbau festgelegt. Überflüssiges Gleis wird einfach überwuchert.

Gesamtüberblick über das BW und die Anlage.

Später so nicht umgesetzt – Verschiedene Stellproben der Ortslage.

Zwischenzeitlich ging es an den Bau der Schnapsfabrik auf der rechten Anlagenseite. Hierzu gibt es einen ausführlichen Baubericht.

Wenn man schon einmal dabei ist, kann man auch gleich das nächste Gebäudeprojekt in Angriff nehmen. Es handelt sich um eine Kohlensäurefabrik. Diese basiert auf einer erweiterten „Alten Maschinenfabrik“ von Auhagen. Auch zu diesem Projekt gibt es einen separaten Baubericht.

Der Landschaftsbau nimmt nun ebenfalls langsam Fahrt auf. So wurde die zweite Tunneleinfahrt gebaut. Diese erhielt unter anderem eine Tunnelröhre sowie eine Gestaltung des Tunnelbodens. Als Tunnelportal kommt das 13276 von Auhagen zum Einsatz.

Der Hang unterhalb der Schnapsfabrik wird aus Styroporplatten gebaut, welche ich zu soliden Blöcken zusammenklebe. Aus diesen werden dann die Konturen heraus gearbeitet. Das hatte sich seinerzeit bei meiner Jugendanlage bewährt. Vorteile: keine Unterkonstruktion, nichts kann sich durchbiegen, man kann hinterher noch Wege usw. einarbeiten, leicht und nicht so staubig. Geglättet wird die Oberfläche später mit einer dünnen Schicht Spachelmasse. Eine nette Detrailszene wird ein kleiner Erdrutsch direkt vor der Tunneleinfahrt werden, welcher bereits mit eingearbeitet wurde.

Für den hinteren Teil des Hangs musste ein stabiler Untergrund geschaffen und ein Spant nachbearbeitet werden. Das hatte zur Folge, dass für eine Kamera des Schattenbahnhofs einer neuer Platz gefunden werden muss. Der weitere Aufbau erfolgte analog der ersten Hälfte. Der Bereich um die Tunneleinfahrt wurde auf Grund der komplizierteren Form mit Modelliergips gestaltet. Zusätzlich wurden Stützwände eingearbeitet. Danach bekamm der Hang eine Farbgrundierung. Gleichzeigt wurde mit dem Schließen des Hangs zur Villa begonnen.

Im hinteren Bereich dieses Anlagenteils wurde das letzte offene Stück des Schattenbahnhofts mit einer Holzplatte abgedeckt, um darauf die Lanschaft über die gesamte Rückwand  aus Styropor aufzubauen zu können. Unter dem Villahügel wurde das dritte Tunnelportail eingepasst. Hierbei handelt es sich um das Bruchsteinportal 48127 von Noch, welches leider nicht mehr im Sortiment ist.

Neben der Planung der Straßen und Wege erfolgte die Profilierung der Landschaft rund um die Schnapsfabrik.

Da die Ebene der Villa abnehmbar bleiben soll, habe ich ein wenig experimentiert, um einen möglichst schmalen Spalt zu erhalten. Dazu habe ich Pappstreifen in den Spalt geklemmt und verspachtelt. In der Bastelkiste lag noch eine Tube Holzpachtel, der extrem stabil aushärtet. Die Erdarbeiten sind an der Stelle abgeschlossen. Das Sägewerk wird wohl nicht bleiben und durch einen einfachen Verladeplatz für Baumstämme ersetzt werden.

Die Dritte Tunneleinfahrt hat ihr Innenleben bekommen. Nach dem der Deckel wieder drauf war, gab es die erste Probefahrt. Trotz der Erdarbeiten bleibt der Blick auf die Züge erhalten. Auch der Effekt der gefakten Fahrtrichtung funktioniert super.

Nun wieder zur „Stadt“. Die Stadthäuser aus den letzten Stellproben sind endgültig raus. Es bleibt nur noch ein Wohnhaus. Wenn ich etwas anderes finde, fällt auch das noch. Sie passen stilistisch einfach nicht zur Anlage. An die Weiche zur Stichstrecke kommt ein kleines Bahnwärterhaus. Dieser bewacht auch gleich den Bahnübergang mit. Der Platz zwischen Kohlensäurefabrik und Gasthaus wird begrünt. Eine sichtbare Straßenverbindung wird es nicht geben – eventuell ein Trampelpfad am Gleis entlang, für abkürzende Reisende. Auch könnte die Kohlensäurefabrik noch ein oder zwei Gebäude mehr bekommen.

Beim Holzplatz wurde das Gleis vervollständigt. Hier passt nun auch der Auhagen-Prellbock ganz gut. Betreut wird der Holzplatz vom ansässigen Förster. Er besitzt entsprechende Zugtiere, um die Stämme aus dem Wald zu ziehen. Diese werden ihren Platz in einem kleinen Stall finden. Vielleicht gibt es noch ein Wildgehege für die herrschaftlichen Jagden. Die betuchte Jagdgesellschaft reist im Sonderwagen an, der dann ebenfalls auf diesem Gleis geparkt wird. Zudem wurde das erste Muster eines Derrickkran aus Holzspiessen gebaut und die Villa hat noch ein wenig an Höhe gewonnen.

Das nächste Loch wurde geschlossen. Hier wieder etwas massiver ausgeführt, da direkt am Ende eines Segments. Wie man schön sieht, verliert jetzt auch die Tunneleinfahrt ihren dominanten Charakter. Da die Gelegenheit günstig war, kann man hier an Hand der Farben recht schön das Herausschnitzen der Landschaft sehen. Für den Bahndamm reicht z.B. ein paar Zentimeter breiter Rand, um den Eindruck zu erzeugen, dass dieser über der restlichen Umgebung liegt. Zum Abschluss wieder ein wenig Farbe.

Auf der  Bahnhofsseite wurden die Serviceöffnungen erneut angepaßt, um die Weichenbereiche der Zwischenebene besser erreichen zu können. Auf der Ostseite wurde die Öffnung vergrößert. Auf der Westseite wurde die Öffnung verkleinert. Das Bahnhofsgebäude muss nun nicht mehr abgenommen werden, um die Klappe zu öffnen.

Bevor die Landschaftsgestaltung beginnen kann, muss der Hintergrund angebracht werden. Auf der rechten Seite soll der Eindruck entstehen, dass die Bahn durch ein Waldstück führt. Die Perspektive für den Zuschauer ist eher unüblich, so dass fertige Kaufhintergründe nicht in Frage kommen. So entsteht der Hintergrund aus einzelnen Objekten im Grafikprogramm. Zu Beginn geht es um die Ermittlung der richtigen Proportionen.

Danach wurde mit Hilfe verschiedener Modellbäume die passenden Höhen- und Hozizonlinien festgelegt. Durch die fehlende dritte Dimension entstehen bei wechselnden Betrachtungspunkten automatisch Perspektivfehler. Besonders fällt das z.B. bei Wegen auf, die im Hintergrund weitergeführt werden. Um dies zu kaschieren, müssen passende Sichtsperren gesetzt werden (Bild 1 bis 3).

Im nächsten Schritt muss die Ebene der Villa optimiert werden, damit diese ohne Klemmen und Knarzen heraus genommen und wieder eingesetzt werden kann. Auch fehlte noch die Ausrundung der Kulisse hinter der Villa zum Fenster. Diese muss ebenfalls für Wartungsarbeiten abnehmbar gebaut werden. Die Ausrundung besteht aus einer Leiste zur Stabilisierung, einer Holzplatte an der Fensterseite sowie Architekturkarton für die Ausrundung selbst. Damit schließt dieses Element unter leichtem Druck bündig mit der vorhandenen Kulisse ab.

Das Profil der vorderen Abschlusskante der Anlage wurde gesägt und die Oberfläche der Landschaft verfeinert.

Nach dem der erste Entwurf die gewünschten Effekte erzeugt, geht es an das Design und die feine Ausarbeitung des entgültigen Hintergrunds. Bis jetzt wurde ausschließlich mit frei verfügbaren Grafiken gearbeitet. Diese sind jedoch in hoher Qualität nicht in ausreichender Zahl verfügbar, so dass ich auf professionelle Bilderdienste ausweichen musste. Bei Adobe muss man ohne Vertrag mit ca. 8 Euro pro Objekt rechnen. Hier lohnt es sich die Arbeit nach Objektsammlungen Ausschau zu halten. Da bekommt man 5 oder 10 Objekte auch schon mal zum Preis von einem. So belaufen sich die Lizenzkosten für den gezeigten Hintergrund auf unter 100 Euro.