IP Kameras für den Schattenbahnhof

Stand 21. Februar 2024

Wer sich nicht ständig krum machen will, braucht früher oder später Hilfmittel, um den Überblick im Schattenbahnhof zu behalten. Beim Thema Kameras im gibt es die verschiedensten Ansätze. Man sollte sich vorher überlegen, was man mit den Kameras alles machen möchte. Für mich waren folgende Anforderungen wichtig:

  • Nutzung der vorhandenen Computermonitore (d.h. keine Installation zusätzlicher TV- Geräte u.ä.)
  • Einfache Verkabelung
  • Aufzeichnungsmöglichkeit für Videos
  • Autonome Nutzung ohne Smartphone-Apps und Internet
  • Volle Kontrolle der Datenströme
  • gute Videoqualität
  • Werterhalt durch Weiternutung auch ohne Modellbahn

Am Ende viel meine Wahl auf konventionelle IP-Kameras aus dem Computerbereich. Ich habe mich für die Foscam C2M entschieden. Die Konfiguration und der Zugriff ist ohne Zusatzsoftware über einen Browser und das Heimnetzwerk möglich. Bei mehr als einer Kamera empfiehlt sich auf Grund der Anzeigegeschwindigkeit die Software des Herstellers. Zur Minimierung des Kabelgedöhns, habe ich mich zum Anschluss per WLAN entschiedenen. Eine Anmeldung am Router ist per WPS auch für den Laien problemlos möglich. Nach ein paar Tagen Betrieb stellte sich allerdings heraus, dass die Framerate extrem zusammengebrochen ist, wenn andere Mitbewohner auf das WLAN zugregriffen haben.

Es gab nun die Möglichkeit, die Kameras per Netzwerkkabel anzuschließen. Dazu hätte neben dem USB/Stromkabel ein zusätzliches Kabel für jede Kamera verlegt werden müssen. Wahlweise wäre auch eine PoE-Verkabelung möglich, nur wollte ich kein zusätzliches Geld für einen PoE-Switch samt passender Splitter ausgeben. Also ging ich in den Keller und habe eine alte Fritzbox 3370 ausgegraben. Die habe ich per LAN mit der Master-Fritzbox verbunden und ein separates WLAN mit eigener SSID und eigenem Funkkanal nur für Modellbahn aufgespannt.

Nach einigen Monaten Betrieb und mittlerweile 5 Kameras, stellte sich das WLAN als zu langsam heraus. Das äußerte sich durch größere Verzögerungen in der Übertragung bis hinzu Verbindungsabbrüchen zu einzelnen Kameras. Ich habe die USB-Kabel für die Stromversorgung der Kameras durch Netzwerkkabel ersetzt. Die Stromversorung erfolgt ebenfalls über das Netzwerkkabel (PoE). Da die Kameras nicht PoE-fähig sind, muss zwischen Netzwerkkabel und Kamera noch ein PoE/USB-Splitter gesteckt werden. Auf der anderen Seite laufen die Netzwerkkabel in einem PoE-Switch zusammen, der seinerzeits an einen Netzwerkport der Fritzbox angeschlossen wird.

Die zweite Fritzbox hat ein weiteres Problem erschlagen, was zuvor schon gelöst schien. Mein Computer für die Überwachnung der Modellbahn und die Zentrale stehen recht weit auseinander. Ich nutze die Intellibox II von Uhlenbrock, da ich mit richtigen Tasten und Reglern meine Modellbahn bedienen möchte. Folglich wurde die Intellibox in der Nähe des Bahnhofsberichs installiert. Um nun die Box mit dem Computer zu verbinden, muss das USB-Kabel gut 10 Meter einmal um den halben Raum gezogen werden. Mit normalen USB-Kabeln klappt das leider nicht. So habe ich eine aktive USB-Verlängerung verlegt. Bereits nach wenigen Stunden Betrieb hat diese die Mitarbeit kommentarlos eingestellt.

Die Fritzbox bringt nun eigene USB-Anschlüsse mit. Bis dato hatte ich diese immer nur für Speichermedien genutzt. Also warum es nicht mit der Intellibox versuchen? Im Menü (hier Version 6.30) der Fritzbox habe ich den USB-Fernanschluss mit der Option „sonstige Geräte“ aktiviert und auf meinem Modellbahnrechner die zugehörige Clientsoftware installiert. Nach dem Start der Software wurde widererwarten sowohl der USB-Anschluss an der Fritzbox als auch die angeschlosse Intellibox problemlos erkannt und nach Eingabe der Benutzerdaten der Fritzbox diese auch mit dem Rechner verbunden. Sowohl die Software von Uhlenbock als auch Rocrail funktionieren ohne Murren.

Anschlussschema