Modellbahnanlage Ge(l)dern

Kurzportrait der Anlage

Meine Modellbahnanlage Ge(l)dern geht auf einen Gleisplan aus „Das große Anlagenbuch für die Modelleisenbahn“ von Günter Fromm zurück. In diesem Buch wurde der Ort als „Geldern“ bezeichnet. Über die Gründe kann man vortrefflich spekulieren. An Hand der Hinweise zur Streckenbeschreibung war recht schnell klar, dass es sich um den Bahnhof „Gedern“ an der Volgelsbergbahn handelt. Heute ist die Strecke auch als Oderwaldbahn bekannt und führte von Glauburg-Stockheim nach Lauterbach Nord. Die Gleisanlagen der Strecke sind seit vielen Jahren demontiert. Ein Teil der ursprünglichen Trasse wurde zu einem Radwanderweg. Das Gelände des Bahnhof Gedern ist durch ein Gewerbegebiet überbaut.

Aus Sicht eines Modellbahners ist der Bahnhof gleich mehrfach interessant. So vereinigt er einen Endbahnhof mit einem Durchgangsbahnhof, was eine Vielzahl an Spielmöglichkeiten auf recht geringem Platz zu lassen. Zudem besitzt der Bahnhof ein kleines BW mit Drehscheibe sowie eine Güterabfertigung.

Als Nachteil mag der ein oder andere die eingleisige Nebenstrecke empfinden, an der Gedern liegt. Mit einer zusätzlichen Stichstrecke zum Endbahnhof „Oberwald“, sowie diversen Anliegern entsteht trotzdem reichlich Bewegung und viel Rangierarbeit. Die Anlage ist komplett digitalisiert, die Züge werden aber manuell gefahren. In den sichtbaren Bereichen gibt es nur das absolute Minimum an Trennstellen und keinerlei Sensoren, die den optischen Eindruck stören. Alle Weichenantriebe wurden Unterflur verbaut.

Eine weitere Besonderheit verbirgt sich im Untergrund. Dieser besteht auf aus zwei Ebenen. Die unterste Ebene ist der Schattenbahnhof mit insgesamt 22 Abstellblöcken, welcher in einer Richtung befahren wird. Die maximale Zuglänge beträgt auf Grund der Kehrschleifen 2,5 Meter. Jeder Block ist mit zwei Rückmeldern ausgestattet. Die Zwischenebene bildet ein überdimensionales Gleisdreieck. Damit kann jeder Zug jede Tunneleinfahrt erreichen. Gleichzeitig ermöglicht es eine Umfahrung des gesamten Schattenbahnhofs. Auf die Verwendung von Gleiswendeln konnte zudem verzichtete werden. Die Höhenunterschiede werden durch einfache Rampen überwunden.

Zugeständnisse an das Vorbild

Auf Grund der Platzverhältnisse und der Gleisgeometrie konnte ich nicht alle Details des Gleisplans hundertprozentig vorbildgetreu umsetzen. Zum einen musste der Winkel zwischen End- und Durchgangsbahnhof kleiner ausfallen. Zum anderen wurden die Weichenstraßen an den Einfahrten angepasst, schließlich muss man irgendwie die Kurve zum Schattenbahnhof bekommen. Vier einfache Weichen im Bereich des Lokschuppens wurden durch eine Dreiwegweiche und eine Kreuzungsweiche ersetzt. Für mehr Spielspaß kam an der linken Seite des Empfangsgebäude ein Lagerschuppen und an der Drehscheibe ein zusätzliches Umfahrungsgleis hinzu. Natürlich merkt der Kenner sofort, dass der komplette Plan gespiegelt ist.

Technische Daten der Anlage

  • 6,5m² Grundfläche
  • 3 Ebenen
  • Gleissystem Tillig Modellgleis TT (12mm)
  • 88 Meter Gleislänge
  • 54 Weichen
  • 1 Drehscheibe
  • 1 Segmentdrehscheibe
  • 4 Segmente
  • 3 Boosterkreise
  • 5 IP-Kameras
  • Steuerung: Uhlenbrock Intellibox II und Daisy II Funk