Gleisplan der Modellbahnanlage Ge(l)dern – Oberwald

Stand März 2021

Vorbild

Der Gleisplan ist um den historischen Bahnhof Gedern an der Vogelsbergbahn angesiedelt. Die Bahnhofsgleise wurden so weit es möglich war dem realen Vorbild um 1910 nachempfunden. Der Bahnhof liegt an einer eingleisigen Nebenbahn. Hier weiche ich für mehr Spielspaß vom Vorbild ab und habe die Anlage um eine Stichstrecke mit mehreren Anschlüssen und einen kleinen Endbahnhof ergänzt.

Ziele meiner Gleisplanung

  • Ich möchte meine Züge selbst fahren und manuell steuern.
  • Es soll sowohl ein realistischer Betrieb nach Fahrplan, als auch das „Kreisen“ von Zügen mit möglichst wenig verdeckter Strecke möglich sein.
  • Rangieren sowie das Trennen und Zusammenstellen von Zügen.
  • Ein BW mit Drehscheibe.
  • Eine weitläufige Landschaft ohne die modellbahntypischen Felswände.
  • Ein großer Zugspeicher für viel Abwechslung.

Wie fast jeder andere Modellnahner suchte ich nach der eierlegenden Wollmilchsau.

Der Schattenbahnhof

Der Zugspeicher besteht aus zwei Abstelleinheiten mit bis zu 2,50 Gleislänge. Insgesamt gibt es 15 Gleise mit 21 Abstellblöcken. Jeder Block ist mit zwei Gleisbesetzmeldern ausgerüstet, wobei der zweite eine feste Länge für einen definierten Stop der Loks hat. Mit dieser Methode müssen die Loks nicht einzeln eingemessen werden. Es braucht nur einen im Lokdecoder eingestellten Bremsweg.

Der Schattenbahnhof wird in einer Richtung entgegen des Uhrzeigersinns befahren. Dies vereinfacht die Streuerung und Übersicht. Der Richtungswechsel der Züge erfolgt über die Zwischenebene der Anlage. Der Schattenbahnhof wird aktuell manuell betrieben. Die Gleisbesetzmelder zeigen zur Zeit nur den Status der Blöcke in Rocrail an. Zur weiteren Kontrolle sind fünf IP-Kameras verbaut. Eine Automatisierung des Schattenbahnhofs ist bei Bedarf jederzeit durch eine Programmierung per Software oder über die Zentrale möglich.

Die Zwischenebene

Die Verbindung zwischen dem Schattenbahnhof und den Tunneleinfahrten bildet ein überdiemensioniertes Gleisdreieck auf einer separaten Anlagenebene. Die einfahrenden Züge werden von den einzelnen Einfahrten zum Schattenbahnhof geleitet. Dazu befindet sich vor dem Schattenbahnhof eine doppelte Gleisverbindung. Auf dem gleichen Weg kommen ausfahrenden Züge zu den einzelnen Ausfahrten. Zudem kann ein Zug direkt von einer Tunneleinfahrt zur anderen Tunneleinfahrt durchfahren, ohne den Schattenbahnhof passieren zu müssen. Dieser ist dann mehr als 50% einer Runde für den Zuschauer sichtbar.

Die Gleise des Dreiecks sind mit je drei Gleisbesetzmeldern ausgerüstet. Damit kann in beide Richtungen gestoppt werden. Diese Gleisbesetzmelder sind Railcom fähig, um ein- und ausfahrende Loks über ihren Decoder erkennen zu können. Alle Steigungen sind als Rampen mit maximal 1,7 Prozent ausgeführt. Auf Gleiswendeln wurde verzichtet, um möglichst lange Züge fahren zu können.

Die sichtbaren Gleise

Der Radius der linken Bahnhofsausfahrt beträgt 450mm, der Radius der rechten Ausfahrt 600mm. Es wurde Tillig Modellgleis in der Selbstbauvariante (Meterschienen mit separaten Schwellenbändern) verwendet. Die Weichen (bis auf die Mehrfachweichen) sind EW2 oder EW3. Letztere wurden aus optischen Gründen verwendet, um den Winkel zwischen den beiden Bahnhofsteilen herzustellen.

Die Trennstellen im Gleis wurden auf das absolute Minimum begrenzt. Es gibt auch keine sichtbaren Sensoren oder Gleisbesetzmelder, um die Optik so wenig wie möglich zu stören. Alle Weichen werden durch Unterflur-Servoantriebe gestellt.