Bau eines dreiständigen Lokschuppens

Stand Januar 2024

Am Ende meines Vorbildbahnhofs befindet sich ein recht spezieller Lokschuppen. Er hat drei Stande und drei Giebel. Laut den Informationen im „Das große Anlagenbuch für die Modelleisenbahn“ war der Lokschuppen ursprünglich einständig und wurde zweimal erweitert. Die Zeichnungen im Buch führen leider ein Stück weit in die Irre. Dem geneigten Leser war es seinerzeit nicht möglich, dieses zu verifizieren. Dargestellt wird ein mit Backsteinen ausgemauerter Fachwerkbau, der verdächtig an einen Lokschuppen von Mamos (heute Auhagen) erinnert. Aktuelle Recherchen lassen eher einen reinen Holzbau vermuten. Das Original existiert heute nicht mehr.

Letztlich habe ich mich für die Variante aus dem Buch entschieden, da ich so zum Bau besagte Fertigbausätze benutzen konnte. Benötigte Teile:

  • 3x Auhagen Lokschuppen 13233
  • 2x Auhagen Untersuchungsgrube 43561
  • 6x Servo SG90
  • Stelldraht 0,5mm
  • Polystyrolplatten 1 und 2 mm
  • feiner Sand
  • Farbe

Im ersten Schritt habe ich die Torseiten zurechtgeschnitten, um die Giebel über die Einfahrten zu verschieben. Die Schnitte werden so geführt, dass die Balken des Fachwerks diese später verdecken. Da der Originalbausatz nur einen Giebel hat, benötigt man auch drei Bausätze. Zwei Einfahrten können zusammen bleiben. Die dritte Einfahrt muss aus einem zweiten Rohling gefertigt werden.

Die Rückseite des Gebäudes habe entgegen des Vorbildes durch eine zusätliche Werkstatt erweitert, die ich aus den den überzähligen Teilen der Bausätze entstand. Damit das Gebäude rechtwinklig bleibt, baue ich auf einer Pallte aus dicker Pappe, auf der die Bodenplatten verklebt sind.

Einbau des Lokschuppens in die Grundplatte der Anlage.

Die Gruben wurden farblich vorbehandelt und zusammengeklebt. Danach wurden die Öffnungen in der Grundplatte geschaffen und die Gruben verbaut. Für eine erste Testfahrt wurde alles wieder zusammengesteckt.

Jetzt konnte es an die Ansteuerung der Tore gehen. Im Pflichtenheft stand:

  • die Technik darf nicht zu sehen sein, da der Lokschuppen eine Innenausstattung bekommen soll
  • die Tore sollen sich einzeln öffnen und schließen lassen
  • eine Automatisierung soll möglich sein, auch wenn sie vorerst nicht genutzt wird
  • ein Austausch der Komponenten soll möglich sein

Meine Wahl fiel auf per Digitaldecoder angesteuerte Servos, die unter der Anlage verbaut werden. Die Tore wurden am Drehzapfen per Hand aufgebohrt, so dass ein 0,5mm Stelldraht eingeklebt werden konnte. Zur Befestigung der Servos wurde ein Halter angefertigt und die Abstände der Tore übertragen. Die Grundprogrammierung der Decoder erfolgte noch im ausbauten Zustand, um Beschädigungen an den Toren zu verhindern.

Der Boden wurde verspachtelt und geschliffen. Die Bereiche zwischen den Gleisprofilen wurden mit Polystyrolstreifen abgedeckt. Hierbei ist darauf zu achten, dass Loks und Wagen nicht hängen bleiben. Im Bereich der Treppen dient diese Abdeckung gleichzeitig als Treppenstufe. Vor dem Verkleben wurden die Gleise gealtert und die Schwellen in der Farbe des späteren Fußbodens gestrichen. Dies sorgt dafür, dass die Schwellen später nicht mehr durchscheinen. Alternativ kam man die Schienenprofile ohne Schwellenband auf einem passenden Sockel verlegen. Die Bereiche neben den Schienenprofilen habe ich mit feinem Sand abgedeckt, um die Schwellen ohne viel Materialauftrag abzudecken. Auf Grund der der Fahrwerke vieler Loks ist eine plane Bodenfläche nur möglich, wenn die Schienprofile aus dem Boden herausragen. Hier muss man sich zwangsweise entscheiden. Jetzt kann der Boden seine Grundfarbe bekommen.

Der Korpus erhält nun seine Stabilität durch zusätzliche Zwischenwände aus Polysyrol. Für Durchgänge und Türen fanden Reste aus der Bastelkiste Verwendung. Auf der Rückseite wurde eine Esse angebaut. Diese stammt aus dem Baussatz „Gaswerk“ von Auhagen.

Die Innenwände des Lokschuppens wurden mit dem Fachwerk verkleidet, was noch reichlich von den Bausätzen übrig war. Es passte perfekt gespielt zur Außenwand. Die Zwischenräume wurden mit Mauerwerk ausgekleidet, die ich einfach auf Papier ausgedruckt habe. Anschließend wurden testweise ein paar Fenster zurechtgefeilt.

Aus Polystyrolplatten wurde das Dach für den Lokschuppen gebaut, verspachtelt und grau grundiert.

Nach einigen Monaten hat sich das Dach an den Außenseiten verzogen. Da dieses abnehmbar bleiben soll, war ein Ankleben keine Option. Auch Experimente mit kleinen Magneten führten nicht zum Erfolg. Es blieb nichts weiter übrig das Dach selbst zu verstärken. Dazu wurden zwei Metallplatten augeklebt, welche durch zusätzliche Deckenplatten in Position gebracht wurden. Das Gewicht tut sein Übriges für einen bündigen Abschluss.

Danach wurden die Fensterrahmen schmaler gefeilt, damit sie bündig in die Fenteröffnungen der Lokhalle passen. Dies ist notwendig, damit die Fenster dieselbe Einbautiefe haben, wie die restlichen Fenster im Lokschuppen. Als Anschlag konnte die Fensterfolie verwendet werden, welche ein wenig überstehend auf die Rahmen geklebt wurde.

Für den Innenraum der Lokhalle entstand aus 2x2mm Leisten ein Ständerwerk, welches entsprechend der Dachform dieses „tragen“ soll. Damit die filigrane Konstruktion in Form bleibt, wurde es mit dünnen Pappstreifen auf der Oberseite verstärkt. Auch das Ständerwerk kann jederzeit wieder heraus genommen werden.

Über die Zeit hat sich herausgestellt, dass die Verbindung zwischen den Kunststofftoren und den Stelldrähten nicht stabil genug war. Da der Lokschuppen von unten nur begrenzt zugänglich ist, habe ich mich entschieden, die elektrischen Tore durch manuelle Tore auszutauschen. Der gezeigte Mechanismus hat an sich sehr gut funktioniert. Ich würde beim nächsten Mal die Tore und die Verbindung zu den Servos in einem Stück aus Metall fertigen. Ich habe also einen neuen Satz Tore aus dem Bausatz genommen und zusätzliche Fenster eingelassen. Die Farbe wurde anschließend angeglichen.